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... das Webseitenportal von Marco Streit |
Das Haldentagebuch entstand während meines Aufenthaltes in Halden (Norwegen) in den Jahren 2004/2005.
Damals begann ich ein Onlinetagebuch zu führen, um die tägliche Berichterstattung zur Familie zu erleichtern.
Die Erfahrungen in Norwegen die meine Familie und ich gemacht haben können Auswanderern und Urlaubern hilfreich sein und daher lasse ich diese Aufzeichnungen im öffentlichen Bereich stehen.
Derzeit sind erst die Texte migriert. Demnächst folgen auch noch einige Bilder aus dieser Zeit.
Heute Morgen kam es ganz dick. Franzisca war vollgeschissen bis unter beide Achseln und hat dann auch noch erbrochen. Nun war uns dann doch mulmig und wir entschlossen den Kinderarzt von Halden aufzusuchen. Damit begann eine Odyssee. Punkt 9:00 Uhr standen wir vor der Tür des Kinderarztes (Adresse und Öffnungszeiten hatten wir aus dem Telefonbuch). Dort fanden wir einen Zettel und die Tür verschlossen. Wir interpretierten den Zettel und fanden heraus, das die Praxis erst um 11:00 Uhr aufmacht. Wir also wieder nach Hause. Um 11:00 öffneten wir die Praxistür und wir befanden uns in leeren Praxisräumen. Es sah aus wie mitten in einem Umzug.
Glücklicherweise telefonierte der Kinderarzt nebenan. Und einige Minuten später gab er uns die Auskunft, das er nicht mehr praktiziere. Er schickte uns zu zwei Ärzten auf der anderen Strassenseite. Als wir dort ankamen gab uns die Sprechstundehilfe freundlich zu verstehen, das heute nur eine Ärztin anwesend sei, die die Arbeit von zwei erledigen müsse (das Wartezimmer war leer) und schickte uns mit unserer neun Monate alten Tochter zum Gemeindearzt (der hätte immer Zeit). Als wir dann endlich gegen halb zwölf dort ankamen gab die dortige Sprechstundenhilfe uns Gott-sei-Dank einen Termin um 12:45 Uhr. Der Arzt war dann auch sehr bemüht, wenn wir auch anfänglich sehr verwundert waren, dass er sich mehr mit seinem PC als mit Franzisca befasste. Aber am Ende bekamen wir seine Diagnose und Untersuchungsergebnis auf einem Blatt Papier mit. Inklusive einigen Notrufnummern. Jedenfalls hat er uns beruhigt und ein Medikament empfohlen.
Im Nachhinein habe ich dann erfahren, das es in Norwegen keine freie Arztwahl gibt und auch die Bezahlung anders abläuft als bei uns. Als wir endlich in die Apotheke kamen erfuhren wir dort, das es das gewünschte Medikament nicht gab. Wir also zur zweiten Apotheke in Halden. Auch da war das Medikament nicht vorrätig, aber die Apothekerin war sehr hilfsbereit und gab uns zwei andere mit. Somit war der ganze Tag rum, wir mit den Nerven ganz unten und Franzisca tat so, als ginge sie die ganze Sache nichts an und schiss munter weiter.
Da wir noch lange nicht alles zu unserem Glück gefunden hatten (Uns fehlte noch ein Geschäft mit Babyartikeln) machten wir uns auf nach Sarpsborg (ca. 45 min Fahrt), da wir auf unserer Fahrt nach Oslo dort einen Toys´r´us gesehen hatten. Als wir enttäuscht und gefrustet eine dortige Verkäuferin fragten wo man den Babysachen bekommen konnte und sie darauf meinte in Schweden machten wir uns wieder auf den Weg nach Svinesund. Dort fanden wir dann zwar einen Babyshop, der aber bis Anfang März geschlossen hat. Super. Daraufhin bummelten wir durch die Lebensmittelläden, die wir bis dahin noch nicht aufgesucht hatten.
Wieder Zuhause angekommen räumten wir den Rest unserer Sachen endlich weg.
Heute morgen kamen die ersten Pakete aus Luxemburg an. Wir machten uns also ans Auspacken. Franzisca hatte leichten Durchfall, den wir auf die Umstellung schoben. Nachmittags war sehr schönes Wetter und die Auspacklust ging gegen null. Also beschlossen wir erst einmal Halden zu erkunden. Dazu benötigten wir einen ganzen Nachmittag. Jedoch muss man zu unserer Entschuldigung sagen, das wir in jedes Lebensmittelgeschäft waren um Preise zu vergleichen. Das war dann eher schockierend. Aber bei herrlichem Sonnenschein und warmen -15°C war das richtig Bummeln durch Halden entspannend und "erfrischend".
Da sogar das Türschild schon hing, als wir ankamen haben wir langsam mit dem Auspacken gemacht. Wir hatten ja schließlich Urlaub. Außerdem war das Chaos noch überschaubar.Einige Kleinigkeiten fehlten uns noch zu unserem gemütlichen Heim, daher beschlossen wir IKEA aufzusuchen. Wir erfuhren von zwei Läden in Oslo und so machten wir uns am Morgen auf ein Norwegisches IKEA Geschäft aufzusuchen. Der Weg (130 km) wurde sehr lang, da wir auf der Schnellstrasse nach Oslo nur zwischen 70 und 80 km/h fahren durften. Ein kurzes Teilstück Autobahn wahren immerhin mit 90 bzw. 100 km/h befahrbar. Außerdem mussten wir zwei Mautstationen passieren, da der weg nach Oslo Mautpflichtig ist. Endlich fanden wir IKEA wie üblich von der Autobahn einzusehen. Das Geschäft war sofort wiederzuerkennen. So hatten wir Gelegenheit kleine Dinge des täglichen Gebrauchs (z.B. Zahnputzbecher, Thermoskanne usw) zu kaufen. Die Heimfahrt war bei gleichem Tempo sehr ermüdend. Wir packten schnell das Auto aus und entschlossen uns noch zu einem kurzen Abstecher nach Svinesund, einem Schwedischen Grenzort mit guten Einkaufsmöglichkeiten. Dort besorgten wir alle Notwendigen Lebensmittel, bzw. das was wir dafür hielten und was wir bekamen. Anschließend waren wir dann doch ziemlich geschafft
Ausschiffen und Zoll waren kein Problem, das plötzliche sich wieder im Winter befinden schon.
Vor uns lagen noch drei Stunden Autofahrt durch eine wunderschön verschneite Schwedische Landschaft.
Der Norwegische Zoll war zum Glück nicht an uns interessiert. Ich wäre glaube ich ausgerastet hätte ich auch nur ein Teil aus unserem Auto auspacken müssen.
Die Fahrt durch die Nacht war ruhig. Kein Betrieb. Unsere kleine Tochter hat friedlich geschlafen.
Um 10:00 Uhr treffen wir im Hafen ein und waren natürlich mal wieder die ersten. So müssen wir noch 7 Stunden bis zum Einschiffen warten.
In Kiel herrscht ein eisiges Klima, kalte Luft und da Sonntag ist finden wir keinerlei Beschäftigung. So verbringen wir die meiste Zeit am Terminal der Fähre. Mittags gehen wir in eine Brauerei essen und anschließend kurz durch das Schifffahrtsmuseum.
Endlich dürfen wir um 17:00 Uhr auf die Fähre und sind überwältigt von unserer Capains Suite. Abendessen nach dem Auslaufen im Bordrestaurant macht uns dann so richtig müde.
Von Seiten PSI bin ich für ein Jahr an das Halden Reaktor Projekt delegiert. Am Abend diesen Tages brachen wir auf zu einer Fahrt von Süd nach Nord, von Waldshut nach Kiel.
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